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3-D-Hologramme „Fairy Lights“ – Tinker Bell zum Anfassen

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04.08.2015

Die Japaner haben mal wieder die Nase vorn: diesmal bei der Entwicklung von 3-D-Hologrammen. Mit Hilfe spezieller Laser gelingt es ihnen mittlerweile, ganz ohne Screen kleine Bildchen in der Luft zu erschaffen, die man sogar anfassen kann.

„Unsere Motivation bei diesem Projekt war es, eine hilfreiche Orientierung in Gefahren- und Paniksituationen zu entwickeln“, sagt Akira Asano von Aerial Burton – der Firma, die die Hologramme erfunden hat. Durch Texte und Symbole, die in der Luft projiziert werden, kann man beispielsweise Fluchtwege aufzeigen. Die potenziellen Möglichkeiten sind aber endlos.

Yoichi Ochiai / University of Tsukuba
Yoichi Ochiai / University of Tsukuba

Magie der Technik

Die schwebenden, einen Kubikzentimeter großen Bildchen sehen aus wie Magie. Es gibt Herzchen, die brechen, wenn man sie berührt, das Wort „Love“, das sich bei Berührung in „Hate“ verwandelt – und natürlich eine kleine Fee, die dem Hologramm seinen Namen verliehen hat. Das Ganze in einem hellen Blau-Violett. Die Hologramme verändern sich aber nicht nur, man spürt die Berührung auch wirklich. Es ist ein bisschen so, als wäre man in einem Disneyfilm gelandet.

Dabei steckt hinter dem Phänomen eine komplizierte Technik. Femtosecond-Laser geben Impulse ab, die Luftmoleküle ionisieren. Diese werden dann in Plasma verwandelt, das sichtbar ist und leuchtet. Mehrere dieser Lichtpunkte bzw. Voxel ergeben schließlich ein vollständiges dreidimensionales Hologramm. Gefährlich ist die Berührung nicht – sie fühlt sich an wie Sandpapier. Lediglich die Netzhaut darf nicht von den Lasern getroffen werden. Aber daran arbeitet Aerial Burton bereits.

Zukunftsaussichten

Zugegeben: Außer sich davon entzücken zu lassen, kann man mit den Feen und Herzchen noch nicht viel machen. Doch der Grundstein ist gelegt. Nie zuvor ist es gelungen, Hologramme hervorzurufen, die keine Fläche brauchen, um sichtbar zu sein – nicht einmal Staub oder Rauch – und dabei keine Verbrennungen auf der Haut zurücklassen.

Das verrät bereits das Potenzial, das in der Erfindung steckt. Sobald es gelingt, größere Hologramme zu erzielen und die Laser so sicher zu machen, dass eine Schutzbrille überflüssig ist, ist alles Mögliche mit den Fairy Lights anzufangen: eine Hologramm-Armbanduhr oder ein Computer-Interface mitten in der Luft sind da nur zwei Varianten. (tl)