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3-D-Druck – vom Kaffeelöffel bis zur Riesenvilla

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13.08.2015

Das letzte saubere Geschirr ist in der Spülmaschine? Es findet sich kein passender Schmuck zum Ausgeh-Outfit? Wenn man doch jetzt nur mal eben Ersatz beschaffen könnte. Quasi auf Knopfdruck. So einfach soll es tatsächlich gehen – dank 3-D-Druckern.

Was übertrieben klingt, ist jetzt schon machbar: Nicht nur kleinere Gegenstände wie Tassen und Sonnenbrillen kommen aus dem 3-D-Drucker – auch Autos und Villen kann man schon mit den Geräten herstellen. China macht es vor. Dort stehen die größten Drucker ihrer Art.

Wie funktioniert das?

Vom Grundsatz her sind die Funktionsweisen der 3-D-Drucker gleich, sie unterscheiden sich aber im verwendeten Material und im Verfahren. Eine CAD-Software erstellt die Modelle der zu druckenden Gegenstände, die dann Schicht für Schicht aus dem Ausgangsmaterial – zum Beispiel flüssiges Harz oder Keramik in Pulverform – aufgebaut werden.

Zwei häufig eingesetzte Verfahren sind dabei das Laser Sintering und die Stereolithografie. Beim Laser Sintering kommt ein starker Laser zum Einsatz, der die Pulverpartikel des Rohmaterials miteinander verschmilzt. Die Stereolithografie nutzt flüssiges Rohmaterial, das vom Laser ausgehärtet wird.

Näher als man denkt

Ursprünglich dienten 3-D-Drucker in der Industrie zur schnellen Prototypenherstellung. Mittlerweile haben aber verschiedene Branchen die Vorzüge der schnellen und unaufwendigen Herstellung für sich entdeckt. Erst vor zwei Wochen wurde den Besuchern auf der Schuhmesse in Düsseldorf vorgeführt, wie gut sich 3-D-Drucker auch zur Schuhherstellung eignen.

Wo wir grad bei Mode sind: Selbst Karl Lagerfeld, der das Modegeschäft von der Pike auf gelernt hat, überlässt dem Drucker das Fertigen so manchen Anzugs und ist begeistert von den Kleidungsstücken „aus einem Guss“.

Ansonsten hält sich Deutschland beim 3-D-Druck bis auf wenige Ausnahmen noch eher zurück. Die Publizistin Anke Domscheit-Berg kann das in Anbetracht dessen, dass der 3-D-Druck bereits begonnen hat, die Branchen zu verändern, nicht verstehen. Sie ist sich sicher, dass in Zukunft keine Branche mehr ohne den 3-D-Druck auskommen wird und warnt davor, diese Entwicklung zu verschlafen.

Für die aufgeweckten Tüftler, die nicht auf erschwingliche Drucker warten wollen, gibt es sogar Bauanleitungen, um sich den eigenen Drucker selbst anzufertigen. So lassen sich zu Hause tatsächlich schon jetzt allerlei Gegenstände aus dem Drucker zaubern. (tl)